Zahnextraktion
Viele Zahnprobleme lassen sich durch eine korrekte Fütterung der Hasenartigen und Nager sowie mit Hilfe einer regelmäßigen Gebisskorrektur in gewisser Hinscht lindern, meist jedoch nicht langfristig heilen. Jedoch gibt es - insbesondere bei Kaninchen - angeborene Erkrankungen, die infolge einer unterschiedlichen Länge von Unter- zu Oberkiefer (Brachygnathie) dazu führen, dass sich die lebenslang nachwachsenden Schneidezähne durch gegenseitigen Abrieb nicht abwetzen können und somit ungehindert aneinander vorbei wachsen. Um bei diesen Tieren den zunächst gesunden Zahnstatus im Backenzahnbereich zu erhalten, rate ich zur baldmöglichen Extraktion der betroffenen Incisivi, da es ansonsten im Laufe der Zeit zu sekundären Backenzahnproblemen kommen kann. Die Tiere können nach der Schneidezahnextraktion problemlos artgerechtes, jedoch entsprechend zerkleinertes Futter aufnehmen und mit den Backenzähnen ganz normal zermahlen. Da diese Behandlungsmethode in Fachkreisen noch nicht so verbreitet war, folgte im Jahre 2003 eine entsprechende Veröffentlichung:
Böhmer E. Extraktion von Schneidezähnen bei Kaninchen und Nagern - Indikationen und Technik. Tierärztliche Praxis 31 (K): 309-320 (2003).
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